Parlamentarische Enquete zu "25 Jahre UN-Kinderrechtskonvention" am 10. November 2014 (6.10.2014)
Am 20. November 2014 feierte die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen ihren 25. Geburtstag. Aus diesem Anlass organisierte das Netzwerk Kinderrechte Österreich mit Zustimmung und Unterstützung aller parlamentarischen Klubs diese Enquete. Die Finanzierung erfolgte durch die Parlamentsdirektion:
„Einen Tag lang diskutierten im österreichischen Parlament PolitikerInnen, ExpertInnen und junge Menschen über das Leben, die Wünsche, die Schule, die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.“ Ziel war, dass zum allerersten Mal in der Geschichte des österreichischen Parlaments 14- bis 18-jährige Jugendliche als ExpertInnen selbst am Podium im Plenarsaal bei dieser für MedienvertreterInnen und die Öffentlichkeit zugänglichen Enquete reden durften.
Folgende vier Themenfelder wurden von Erwachsenen und jugendlichen ExpertInnen mit den Abgeordneten diskutiert:
Lebens- und Gestaltungsräume
Schule und Partizipation
Kinder- und Jugendgesundheit
Recht auf ein gewaltfreies Leben.
Die vier Themenfelder wurden von den Erwachsenen vorgegeben, sprich von den parlamentarischen Klubs in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Kinderrechte. Auch das Setting musste den Gegebenheiten des österreichischen Parlaments folgen. Was die Jugendlichen in welcher Form zu den verschiedenen Themen sagten, war dann vollkommen ihnen überlassen, wobei sie von TrainerInnen und erwachsenen ExpertInnen begleitet wurden.
Teilgenommen hatten 26 junge Menschen:
* aus fast allen Bundesländern
* 13 junge Männer, 13 junge Frauen
* im Alter zwischen 14 und 18 Jahren
* wieder mit unterschiedlichem Bildungshintergrund, Beschäftigung und Erfahrung: Lehrlinge,
SchülerInnen, StudentInnen, Jugendliche mit Behinderung und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Hier finden Sie auf der Seite des österreichischen Parlaments die Tagesordnung, die Stenographischen Protokolle und die Meldungen der Parlamentskorrespondenz:
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/VER/VER_00001/index.shtml
10.11.2014 - Parlament gibt Kindern und Jugendlichen eine Stimme (Nr. 1043/2014)
10.11.2014 - Kinder und Jugendliche sollen ihre Lebenswelten mitgestalten können (Nr. 1044/2014)
10.11.2014 - Nicht nur Bildung, auch Gesundheit wird sozial vererbt (Nr. 1045/2014)
„Was hat dir an dem Projekt besonders gut gefallen?“ - Feedback der jugendlichen TeilnehmerInnen
1. „Das Gefühl zu haben, dass wir dieses Mal laut genug gerufen haben, dass unsere Stimmen auch einmal gehört und respektiert wurden!“
2. „Ich konnte, als "einfacher" Bürger im Hohen Haus, Probleme eines Jugendlichen mitteilen, welche Politiker gar nicht so wahrnehmen können, so war auch die Aufmerksamkeit dieser dementsprechend.“
3. „Die Vorbereitung war das, was mir am meisten gefallen hat, mit anderen sich auszutauschen usw., das war total schön.“
4. „Dass man wirklich selber hat sprechen können und Politiker einem zugehört haben, und sich teilweise sehr interessiert haben. Und mir hat auch gefallen, dass man so viel an einem bzw. zwei Tagen lernen kann (mehr als in der Schule), bezüglich Politik, Parlament, Enquete selber usw.“
5. „Dass es toll organisiert wurde, dass wir frei diskutieren und unsere eigene Meinung kundtun konnten, vor allem während der Diskussion am Vorbereitungstag.“
6. „Da ja doch viele (in Vertretung?) von verschiedenen Jugend-Organisationen dabei waren, die eine eigene (Partei-)Meinung haben, fand ich es sehr gut, dass das meistens weniger eine Rolle gespielt hat und sich jeder persönlich und argumentativ eingebracht hat. So wie alle anderen hoffe ich also, dass das nicht abbricht, wir uns bald wiedersehen und vielleicht auch künftig Dinge gemeinsam verrichten, wie ihr das im Online-Treffen angesprochen habt.“
7. „Die direkte Beteiligung an der Willensbildung unserer Politiker und das Gefühl, etwas bewegen zu können.“
8. „Die Idee. Es ist wichtig, auch die Jugend zu Wort zu kommen lassen und die Vorschläge zu respektieren.“
9. „Mir hat die Gruppenarbeit mit den anderen Jugendlichen extrem gut gefallen, weil man einfach die Meinungen von Schülern aus ganz Österreich hört und auch darüber diskutieren kann. Was ich auch noch besonders lässig fand, war, dass die Grünen-Politikerin die den Vorsitz hatte, gesagt hat, dass wir zwar nur acht Minuten Redezeit haben, dass sie uns allerdings nicht stoppen wird, wenn wir darüber hinaus gehen.“
10. „Die Vorbereitung auf die Redebeiträge, und der Tag im Parlament, sprich also die ganze Veranstaltung. Ich finde es sehr gut, und auch notwendig, dass solche Aktionen so oft wie möglich stattfinden. Zum einen, um Jugendlichen öfter die Chance zu geben, sich so nah mit Politik befassen zu können, und zum anderen, um auch den Jugendlichen, die ja doch einen sehr großen, nicht zu vernachlässigenden Teil der Bevölkerung ausmachen, auch eine aktive Stimme im Parlament zu geben. Meines Erachtens aus Gründen der Fairness und der Professionalität, mit welcher Entscheidungen getroffen werden, zumindest im 21. Jahrhundert keine Möglichkeit mehr, sondern fast schon Notwendigkeit.“
11. „Neue Leute kennenlernen, die Einbeziehung von Jugendlichen ins Parlament und auch das Vorbereiten der Panels war toll, da man verschiedene Sichtweisen gehört hat. Ich bin glücklich, dass von überall Leute da waren und ich habe wirklich interessante Leute kennengelernt.“
12. „Dass gewisse Tatsachen einmal aus einer anderen Sicht erklärt wurden. Und durch uns Jugendliche vielleicht ein paar Augen geöffnet wurden.“